Unsere Honigbienen

Seit Millionen Jahren ein Erfolg der Evolution

Bienen gehören zu den wichtigsten Nutztieren des Menschen

Apis mellifera unsere westliche Honigbiene ist eine Erfolgsgeschichte der Evolution. Seit mehr als 40 Millonen Jahren bevölkern die Bienen unsere Breiten. Seit Urzeiten werden sie als Haustiere der Menschen gehalten und sind unser Honiglieferant. Aber noch bedeutender ist Ihre Funktion für die Landwirtschaft. Ein Großteil der Blütenpflanzen wird durch die Honigbienen bestäubt. Bienen sind deshalb mit die wichtigsten Nutztiere.

 

Heute ist bei unseren Imkern die Apis mellifera carnica, die Carnica oder Kärntner Biene, am weitesten verbreitet.  Früher vor mehr als 100 Jahren war nördlich der Alpen noch die Dunkle Biene, die Apis mellifera mellifera die wichtigste Imkerbiene.

 

Das Bienenvolk ein Gesamtorganismus

 

Unsere Honigbiene gehört zu den staatenbildenden Fluginsekten. Ein Volk besteht aus bis zu 60-tausend Bienen und deckt ein Sammelgebiet  von rund 50 Quadratkilometern ab. Die Arbeitsbienen fliegen mehrmals pro Tag aus (ca. 20-30 mal) um jeweils von 200 bis 300 Blüten Nektar und Pollen zu sammeln.

 

Für 500 Gramm Honig ist eine Flugstrecke nötig, die 3 Erdumrundungen entspricht!

 

Ein Bienenvolk ist einem hoch entwickelten Organismus vergleichbar. Es ist beispielsweise in der Lage seine Temperatur zu regeln und dadurch zu überwintern. Das Volk kann sich über Teilung vermehren (Bienenschwarm). Und im Volk übernehmen unterschiedliche Bienen verschiedene Aufgaben.

 

Die Bienen-Familie, eine strenge Ordnung

 

Das Bienenvolk bildet eine Familie mit drei unterschiedlichen Wesen:

  • Eine Bienenkönigin, die Weisel als Mutter
  • 8.ooo bis 40.000 Arbeiter-Bienen als Töchter
  • 500 bis 1.000 männliche Bienen, die Drohnen als Söhne

Die Bienenkönigin

Sie paart sich auf mehreren Hochzeitsflügen mit ca. 10 - 20 Drohnen. Für die Dauer ihres Lebens trägt sie danach in ihrer Samenblase einen Spermienvorrat. Die Eier legt ausnahmslos die Königin.

Sie erzeugt in den Mandibeldrüsen spezielle Pheromone. Durch diese Pheromone sorgt sie für den Zusammenhalt des Bienenvolkes. Die Pheromone halten die Arbeiterinnen bei ihrer Königin und sie wirken gleichzeitig hemmend auf die Entwicklung von Eierstöcken der Arbeitsbienen. Auf diese Weise sorgt die Königin dafür, dass sie die Einzige ihrer Art bleibt. Die Pheromone sorgen auch für die Baulust der Arbeiterinnen und ziehen die Drohnen beim Paarungsflug an. Mehrere junge Arbeiterinnen, die Ammenbienen pflegen und füttern ihre königliche Hoheit und sie sorgen für das Weiterreichen der Weiselpheromone. Die Königin legt in der Tracht und Hauptbrutzeit ca. 2.500 Eier pro Tag.
Aus befruchteten Eiern entstehen Arbeitsbienen, aus den unbefruchteten Eiern die Drohnen.

 

Die Entwicklungszeit der Königin vom Ei bis zum Schlüpfen beträgt 16 bis 17 Tage. 3 Tage Ei, 6 Tage Made und 7 bis 8 Tage Umwandlung bis zum Schlüpfen der Jungkönigin.

 

Die Arbeitsbienen

Die weiblichen Abkömmlinge der Königin die Arbeiterinnen (oder Arbeitsbienen) bilden die größte Masse an Bienen in einem Volk. Die Geschlechtsorgane sind bei den Arbeitsbienen rückgebildet. Sie haben Sammelwerkzeuge, Körbchen als Vertiefungen an den Hinterbeinen zum Pollensammeln und einen langen Rüssel zum Sammeln von Nektar.

Die Arbeiterinnen decken die Vielzahl der erforderlichen Arbeiten im Bienenvolk, wie zum Beispiel Nestverteidigung, Nestgründung, Brutpflege und das Sammeln von Nahrung ab.

Arbeiterinnen sind nicht begattungsfähig sie können aber bei Weisellosigkeit unbefruchtete Eier legen. Das Volk wird dann drohnenbrütig.

Eine Arbeitsbiene wird abhängig von ihren Entwicklungstadien für verschiedene Tätigkeiten vorgesehen. Nach dem Schlüpfen hilft sie beim Reinigen des Bienenstocks (Beute).  Vier bis sechs Tage später, kann sie als Ammenbiene bei der Fütterung und Pflege von Eiern und Larven unterstützen. Ab etwa zehn Tagen sind die Wachsdrüsen soweit entwickelt, dass sie zur Baubiene wird. Anschließend, nach etwa 16 Tagen, wird sie als Wächterbiene eingesetzt. Erst nach 20 Tagen verläßt die Biene den Stock als Sammelbiene.

Die Arbeitsbienen im Sommer leben nur wenige Wochen. Die Arbeitsbiene des Winters lebt dagegen mehrere Monate. Die Winterbienen müssen die Zeit von September bis Mai überbrücken. In dieser Zeit gibt es wenig Nektar, weshalb das Volk dann die gesammelten Vorräte aufbraucht.

 

Die Entwicklung vom Ei bis zur schlüpfenden Arbeits-Biene dauert etwa 21 Tage, und zwar 3 Tage Ei, 6 bis 7 Tage Made und 11 bis 12 Tage Umwandlung.

 

Detailabbildungen zur Carnika Biene findest du hier: Anatomie der Honigbiene

 

Drohnen

Drohnen sind die männlichen Geschlechtstiere im Bienenvolk. Sie gibt es nur für ein paar Wochen im Jahr. Ihre Lebensaufgabe ist die Begattung einer jungen Königin. Ihnen fehlen die für jegliche Arbeiten erforderlichen Organe. Drohnen, die nicht zur Paarung gelangen, werden nach der Begattungssaison aus dem Stock getrieben. Bei der sogenannten Drohnenschlacht lassen die Arbeiterinnen die Drohnen nicht mehr in den Bienenstock zurück. Versuchen die Drohnen trotzdem in den Stock einzudringen werden sie von Arbeitsbienen gestochen.

Drohnen besitzen nur einen Chromosomensatz und geben darüber den genetischen Code der Königin weiter.

 

Da die Drohnen nur der der Vermehrung dienen, sind sie mit größeren und mit mehr Einzelaugen ausgestattet als die Arbeitsbienen. Dadurch finden sie eine Königin beim Hochzeitsflug besser. Die Flugmuskulatur ist stark ausgeprägt, denn sie fliegen täglich auf der Suche nach einer unbegatteten Weisel aus.

 

Die Entwicklungszeit der Drohnen vom Ei bis zum Schlüpfen dauert 24 Tage.  3 Tage Eistadium, 6 Tage Made und 15 Tage Umwandlung.